Augenprobleme

100 Prozent Sehstärke in 20 Minuten

Augenlaseroperation

Die meisten Brillenträger werden sich schon einmal über die Möglichkeit Gedanken gemacht haben, ihre Fehlsichtigkeit mit Hilfe der Lasertechnologie behandeln zu lassen. Über zwei Drittel der Brillen- und Kontaktlinsenträger sind unzufrieden mit ihren Sehhilfen, so auch Stefan W. (40) aus Berlin. Wir begleiteten ihn zur Operation.

Meine Brille und ich waren nie Freunde – sie war mir immer eine Last.

Das Beratungsgespräch

Bei einem ersten LASIK-Informationsgespräch wird Stefan W. zuerst erklärt, wie eine Laserkorrektur helfen kann. „Braucht man keine Korrektur, hat der Augapfel die perfekte Größe, der Brennpunkt trifft gebündelt auf der Netzhaut auf und produziert ein scharfes Bild. Bei Kurzsichtigen ist der Augapfel zu lang. Der Brennpunkt, durch den ein scharfes Bild möglich wäre, liegt also vor der Netzhaut. Die Folge ist ein unscharfes Sehen. Bei Weitsichtigen ist der Augapfel zu kurz. Durch die optische Brechung der Brille wird der scharfe Punkt künstlich wieder optimal auf die Netzhaut verschoben. Genau hier setzt der Laser an. Der Augapfel kann nicht verändert werden, wohl aber die Beschaffenheit der Hornhaut, welche für die erste Brechung und Bündelung von optischen Strahlen zu einem Brennpunkt zuständig ist“, erklärt Optometristin Ellen Mayer. Herr Kaberg leidet an Kurzsichtigkeit, und hat zudem eine Hornhautverkrümmung. Seine Sehkraft ohne Brille beträgt 50 Prozent. Nach einigen Untersuchungen ist klar: Gegen eine Operation ist nichts einzuwenden. Doch bevor er sich entscheidet, möchte der Berliner noch wissen, ob er bei der Operation erblinden kann. Frau Mayers Antwort: „Ein Erblinden ist ausgeschlossen, wenn sämtliche Nachuntersuchungen wahrgenommen werden. Jede Operation birgt natürlich ein gewisses Risiko. Bei einer Laserbehandlung liegen die Risiken, in einem Prozentsatz von 1:10.000 bei einer Entzündung und einer vorrübergehenden Trockenheit und Blendung der Augen.“ Nach einigen Minuten Bedenkzeit ist für Stefan W. klar: „Ich mach’s!“

Bei Andreas Kaberg wird die Hornhaut vermessen.

Vorgespräch und Instruktion

Eine Woche später ist es fast soweit. Zwei Tage vor der OP informiert die operierende Ärztin, Dr. Sabine Hermann, sehr genau, was Stefan W. bei der OP erwartet: „Zuerst wird mit dem Femto-Sekundenlaser auf der Hornhaut eine feine Lamelle (Flap), eine Art runder Deckel, präpariert. Diese wird dann  zur Seite geklappt. Mit dem Eximerlaser wird die darunter liegende Hornhautschicht modelliert. Das heißt, die Korrektur der Fehlsichtigkeit basiert auf den durch die Wellenfront (Aberrometer) gewonnenen Daten: An jeder Stelle der Hornhaut wird der spezifisch für diese eine Stelle bestimmte Brechkraftfehler des Auges korrigiert. Dieser gesamte Vorgang dauert pro Auge nur wenige Sekunden. Danach legt der Augenchirurg den Flap wieder vorsichtig zurück. Die Hornhautlamelle saugt sich aufgrund des natürlichen Unterdrucks des Auges innerhalb kürzester Zeit wieder fest an und verschließt wie ein körpereigenes Pflaster die Oberfläche des Auges vollständig.

Der Tag des Laserns

Am Operationstag treffen wir einen sehr nervösen Stefan W. In bequemen Ledersesseln wartet er angespannt darauf, was passieren wird. Eine Mitarbeiterin des Augenzentrums kümmert sich um sein Wohlbefinden, bevor sie dem Patienten eine Tablette zur Beruhigung gibt. Kurzum: Es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Doch die Anspannung ist dem Berliner deutlich anzusehen. „Ein sehr gutes Zeichen“, findet Frau Mayer. „Wären Sie nicht nervös, wäre dies nicht normal.“ Dann heißt es auch schon: „Herr W., Sie sind dran!“

Der Ablauf

Als Erstes erhält er eine Operationshaube, Kittel und Überschuhe. Als nächstes werden die Augen desinfiziert und er bekommt ein Betäubungsmittel in die Augen getropft, bevor es auch schon los geht. Nachdem er sich auf der Behandlungsliege gelegt hat, wird der Laser genau über dem Auge positioniert, wo bald ein grünes Licht zu blinken beginnt. Zuerst ist das rechte Auge an der Reihe. Seine Erfahrung beschreibt er folgendermaßen: „Das Einsetzen der Lidsperrer war nicht im Geringsten unangenehm oder gar schmerzhaft. Was mich anfangs ein wenig beunruhigte, war der Gedanke, dass ein Laser einen Teil meiner Hornhaut einschneiden würde. Beim Auflegen des Saugrings für die Präparation der Hornhautlamelle konnte ich einen leichten Druck auf dem Auge spüren und anschließend wurde es dunkel. Der Laser hatte, als es wieder hell wurde und ich wieder den grünen Punkt oberhalb von mir sah, die Hornhaut perfekt eingeschnitten.“ Danach geht es in einen zweiten OP-Raum, in dem der Eximerlaser steht. W.: „Nachdem ich mich hingelegt hatte, sah ich noch einen roten Punkt, der jedoch, als der erste Hornhautdeckel zur Seite geklappt wurde, nur noch als rote Wolke sichtbar war.“ Schmerzen? „Kein bisschen!“ Sofort nach dem Umklappen beginnt der Laser zu surren und tut seine Arbeit. Während des Lasereinsatzes kommentiert der Arzt jeden Schritt. „Sofort nachdem der Deckel zurückgeklappt war, wurde aus der roten Wolke wieder ein roter Punkt“, berichtet Kaberg. Direkt danach wird das zweite Auge behandelt. Keine zehn Min-ten später kommt Stefan W. glücklich und erleichtert aus dem OP. Seine ersten Worte? „Ich kann alles sehen, es ist einfach unglaublich!“

Das Lasern dauert nicht länger als 15 Sekunden.

Nach dem Lasern

Kurz nach der OP untersucht Frau Dr. Hermann die Augen noch einmal. Dabei überprüft sie die Hornhautlamelle am Mikroskop und informiert darüber, was Herr W. tun darf und was nicht. Vor allem wichtig: In der ersten Nacht die Schutzaugenklappen über die Augen legen, damit die Hornhautlamelle nicht aus Versehen mit der Hand verschoben wird, was sehr schmerzhaft ist. Und: Tropfen nicht vergessen. In den ersten Tagen nach der OP müssen regelmäßig Antibiotika- sowie Tränenflüssigkeitstropfen verwendet werden. Zudem sollte man sich in den ersten vier Stunden nach der OP schonen und möglichst die Augen geschlossen halten. Als wir Stefan W. am OP-Tag abends noch einmal anrufen, sagt er: „Ich kann alles sehen – ohne Brille. Ich habe ein Stück Lebensqualität gewonnen, ich bin sehr glücklich!“

Ich kann alles sehen – ohne Brille. Ich habe ein Stück Lebensqualität gewonnen, ich bin sehr glücklich!

Bei der Nachuntersuchung am Folgetag erfährt Stefan W., dass alles in Ordnung und die OP problemlos verlaufen ist. Das Resultat: „Meine Sehleistung liegt heute bei 125 Prozent – ohne meine lästige Brille.“

Hinterlassen Sie eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

0 %