Atemwegserkrankungen

„Die Anfälle machen mir am meisten Angst“

Vor einigen Wochen bekam Karola Anders (54) die Diagnose COPD – Schweregrad II. Sie litt bereits viele Jahre an Asthma, eine Fehldiagnose, wie die Berliner heute weiß.

Seit wann wissen Sie von Ihrer Erkrankung?

Erst seit einigen Wochen. Ich muss dazu sagen, dass ich vor Jahren von meinem Hausarzt die Diagnose Asthma bekam und auch auf Medikamente dafür eingestellt wurde.

Wie kam es, dass dann COPD diagnostiziert wurde?

Im Sommer hatte ich einen heftigen Asthmaanfall, der Notarzt kam und brachte mich mit Blaulicht ins Krankenhaus. Als ich mich dort etwas erholt hatte, untersuchte mich ein Lungenfacharzt. Er veranlasste auch ein Röntgenbild. Danach diagnostizierte er COPD – was mich nicht verwunderte.

Warum?

Ich kannte die Symptome – mein Vater litt auch an der Erkrankung. Bereits als Kind lebte ich quasi damit, weil ich tagtäglich damit konfrontiert wurde.

Schockte Sie die Diagnose gar nicht?

Doch natürlich entsetzte mich diese Diagnose auch, besonders weil ich vermutlich schon seit Jahren darunter litt.

Ich hätte mehr nachfragen müssen – das war auch mein Fehler.

Warum wurde es, Ihrer Meinung nach, erst so spät erkannt?

Für meinen Hausarzt waren die Symptome eindeutig Asthma und ich habe nicht nachgefragt – was wohl auch mein Fehler.

Wissen Sie, was die Krankheit bei Ihnen ausgeköst hat?

Die Ärzte sagen, dass es vom Rauchen kommt. Ich bin jedoch überzeugt, dass es auch erbliche Ursachen hat. Von vielen COPD-Patienten weiß ich, dass häufig auch ein Familienmitglied aus der vorherigen Generation COPD-krank war, so wie bei mir. Man kann das nicht nur aufs Rauchen schieben, denke ich.

Was hat sich seitdem für Sie verändert? Wie gehen Sie damit um?

Dadurch, dass ich es noch nicht so lange weiß, bin ich noch mitten in der Diagnosebewältigungsphase. Und wenn ich einen Anfall bekomme, rufe ich den Notarzt oder nehme ein Beruhigungsmittel. Diese Phasen sind sehr schwer für mich. Ich halte sie nur aus, wenn mein Mann oder meine Kinder bei mir sind – allein sein dann ich dann nicht.

Wie äußert sich ein Anfall?

Ich bekomme Herzrasen, mein Puls steigt auf über 200, ich hyperventiliere quasi und bekomme dadurch dann auch keine Luft mehr.

Ich versuche weiterzuleben.

Wie geht es jetzt weiter?

Ich versuche weiterzuleben, wie jeder andere auch, und nicht ständig an meine Erkrankung zu denken.

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