Kopf & Psyche

Mehr als 130.000 Schlaganfälle pro Jahr sind vermeidbar

In Sachen Schlaganfall gibt es auch gute Nachrichten. Zum Beispiel diese hier: Mehr als 130.000 Schlaganfälle pro Jahr sind vermeidbar! Voraussetzung dafür ist, die Menschen haben ihre Risikofaktoren im Griff. Dafür will der bundesweite „Tag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai sensibilisieren.

1999 rief die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erstmals ihren Aktionstag aus. Seither finden alljährlich rund um den 10. Mai mehr als 100 Veranstaltungen bundesweit statt: Vorträge, Infostände, Messungen und Beratungsgespräche. Der Schlaganfall ist eine Volkskrankheit, und die wichtigste Frage der Menschen bleibt: Wie kann ich ihm wirksam vorbeugen? Kaum eine andere Krankheit hat so viel Präventionspotenzial. 270.000 Schlaganfälle ereignen sich jährlich in Deutschland, viele davon sind lebensstilbedingt. Britischen Forscher haben berechnet, dass diese Zahl bis 2040 um 30 Prozent steigen wird.Deshalb haben Menschen im Alter, wenn das Leben seine Spuren im Organismus hinterlassen hat, ein höheres Schlaganfallrisiko.

Risikofaktor Diabetes

Zu den großen Risikofaktoren zählt der Diabetes. Die Zahl der Diabetiker (Typ 2) in Deutschland ist in 20 Jahren um 38 Prozent gestiegen. Viele könnten ohne Medikamente leben, einen entsprechenden Lebensstil vorausgesetzt. Ebenfalls zunehmend in den Fokus gerückt ist die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern. Jeder vierte bis fünfte Schlaganfall wird darauf zurückgeführt, obwohl es heute sehr wirksame Behandlungsmethoden gibt. Ganz vorne bei den Ursachen liegt jedoch der Bluthochdruck.

Jeder dritte Erwachsene hat Bluthochdruck

20 bis 30 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an Bluthochdruck, schätzt die Deutsche Hochdruckliga. Sie alle haben ein mindestens vierfach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Neue Studien legen nahe, dass einige Patientengruppen sich vor einem Schlaganfall schützen könnten, wenn sie ihren Blutdruck deutlicher als bisher senkten. Experten prüfen deshalb eine Anpassung der Behandlungsleitlinien. Gut für die Patienten? Ganz sicher. Doch andererseits wieder ein Grund mehr, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

Schlaganfallprävention

Die Chancen für eine wirksame Prävention sind hervorragend. Zu 60 bis 70 Prozent, so schätzen Experten, wird der Blutdruck durch unseren Lebensstil bestimmt. Es gibt sehr wirksame Möglichkeiten der sanften Blutdrucksenkung. Ganz vorne steht die regelmäßige Bewegung. Wer viermal die Woche für mindestens eine halbe Stunde Sport treibt, kann seinen Blutdruck um bis zu 15 mmHg senken. Und wem diese Erkenntnis nicht Motivation genug ist, dem helfen vielleicht ein paar praktische Tipps.

Einsteiger in ein bewegtes Leben sollten vor allem auf die Wahl der richtigen Sportart achten. Nur wer Spaß hat, wird dauerhaft dabeibleiben. Infrage kommen Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Wandern, Skilanglauf, Fahrradfahren, Schwimmen, Tanzen oder Aerobic. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Sport mit einem Partner oder in der Gruppe motivierend wirkt. Ebenso wichtig ist für viele die Abwechslung, zum Beispiel beim Wandern häufig die Strecke zu ändern. Monotonie ist ein großer Motivationskiller. Bewegung ist ein wichtiger Faktor, das richtige Essen ein zweiter. Wer sich ausgewogen ernährt und ausreichend bewegt, wird automatisch sein Gewicht regulieren. Eine wichtige Empfehlung darüber hinaus ist die salzarme Ernährung, denn zu viel Salz treibt den Blutdruck in die Höhe. Der Verzicht auf das gesalzene Frühstücksei muss dabei gar nicht sein. 75 Prozent unseres Salzkonsums sind dem Es- sen bereits beigemischt. Wer selbst kocht und weitgehend auf Fertigprodukte verzichtet, macht also alles richtig.

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