Krebs

„Nichts war mehr wie es war“

Ines H. war 38 Jahre alt, als bei ihr Brustkrebs diagnostiziert wurde. Die sportive und abenteuerlustige Frau sah sich schlagartig mit der dunklen Seite des Lebens konfrontiert: dem Tod. Eine Erfahrung die ihr Leben von Grund auf änderte.

Nichts ist mehr wie es war

Die Mutter dreier Kinder entdeckte bei der routinemäßigen Abtastung ihrer Brust einen Knoten. „Ich habe das zuerst gar nicht als so bedrohlich empfunden, aber mein Mann drängte mich, unbedingt zum Arzt zu gehen. Heute klingt es banal, aber ich stand gerade vor einer Urlaubsreise nach Südafrika, die ich mit meinen Freundinnen geplant hatte und der Gedanke: Das passt mir jetzt aber gar nicht, kam mir diesbezüglich als erstes in den Sinn.“ Zwei Tage vergingen bis sie der Hartnäckigkeit ihres Mannes nachgab.

Implantat statt Amputation

„Das Ergebnis war ein Schock. Als mir der Arzt sagte, da wäre etwas auf dem Ultraschallbild zu sehen, was ihm Sorge bereite, war es für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Von da an habe ich nur noch geheult.“ Der Brustkrebsverdacht hatte sich erhärtet. „Das Wochenende über war ich völlig fertig, dann fing ich mich allmählich und begann, mich über die Krankheit zu informieren.“

Mit einer tickenden Zeitbombe wollte ich nicht leben.

Schnell wurde ihr dabei klar, dass sie um einen Operation nicht herumkommen würde. Zu groß war die Gefahr, dass sich die Erkrankung in ihrer Brust ausbreitete. So dauerte es nur ein paar Tage, bis sie im Operationssaal lag. In einer brusterhaltenden Operation sahen die Ärzte eine Chance. Bei dieser wird nur das befallene Gewebe entfernt, der Busen als solcher bleibt erhalten. Leider wurde nicht genug im Gesunden operiert, so dass eine erneute Operation notwendig wurde. „Ich erkundigte mich und beschloss daraufhin das gesamte Drüsengewebe entfernen zu lassen um es durch ein Implantat zu ersetzen. Zwei Knoten in meiner Brust, erleichterten mir die Entscheidung, denn mit dieser tickenden Zeitbombe wollte ich nicht leben. Ich würde heute nicht anders entscheiden.“

Das Leben neu ordnen

Nach einer turbulenten Woche von der Diagnose bis zur Operation kam Ines H. endlich zur Ruhe. „Ich dachte darüber nach was ich falsch gemacht habe und entschied, dass ich es zukünftig ein wenig ruhiger angehen sollte. Keine leichte Aufgabe für jemanden der schon als Kind zu den hibbeligen Erdenbewohnern zählte.“ Ines H. ordnete ihr Leben neu, begann wieder regelmäßig zu joggen und sich ehrenamtlich zu engagieren. „Das half mir mit meinem eigenen Schicksal besser klar zu kommen. Anderen Menschen zu helfen ist für mich die beste Medizin.“

Die Angst vor einer erneuten Erkrankung ist stets gegenwärtig. „Deshalb habe ich auch kurz nach meiner Krankheit damit angefangen eine Liste zu erstellen, mit den Dingen die ich unbedingt noch machen möchte.“ Nach und nach hakt sie Erledigtes ab, fügt Neues hinzu. „Die Reise nach Südafrika steht auch auf dem Zettel“, sagt sie und lacht, „die bin ich meinen Mädels schuldig“.

Ines hat zu ihrer alten Lebensfreude zurückgefunden.

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