Augenprobleme

„Zuhause finde ich mich noch ganz gut zurecht“

Lotte

„Zuhause finde ich mich noch ganz gut zurecht“, erzählt Lotte Meyer, „aber draußen auf dem Weg zum Einkaufen wird es schon schwieriger.“ Die 83-Jährige leidet unter der altersbedingten Makuladegeneration.

Die ansonsten rüstige Dame gehört zur „klassischen Zielgruppe“ von etwa zwei Millionen Menschen, die in Deutschland von der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) betroffen sind. Fachleute prognostizieren, dass die Krankheit aufgrund des demografischen Wandels der Gesellschaft noch weiter zunehmen wird.

Die AMD ist eine Sehstörung, bei der zunehmend das zentrale, also scharfe Sehen, beeinträchtigt ist. Sie führt im Endstadium zwar nicht zur Erblindung und auch die Raumorientierung bleibt erhalten, wichtige Tätigkeiten wie Lesen oder Autofahren sind jedoch nicht mehr möglich. Wenn die Funktion der Makula erloschen ist, schreitet der Sehverlust nicht weiter fort und der Rest der Netzhaut bleibt funktionstüchtig. Dennoch kann die Sehschärfe so eingeschränkt sein, dass man einen Anspruch auf Blindengeld hat. Die Makuladegeneration gehört zu einer Gruppe von Erkrankungen, die den Punkt des schärfsten Sehens der Netzhaut betreffen – auch „Gelber Fleck“ oder lateinisch Makula lutea genannt. Die Störung geht mit einem Funktionsverlust des dort befindlichen Gewebes einher.

Funktionsstörung der Makula

Ist die Funktion der Makula gestört, so fällt damit der leistungsfähigste Bereich der Netzhaut aus. Dem Sehzentrum im Gehirn fehlen die „scharfen Informationen“. Beim Fortschreiten der Erkrankung bleibt am Ende ein mehr oder weniger großer Sehrest am Rande der Netzhaut erhalten, mit dem man sich nur noch in bekannter und gewohnter Umgebung wie zuhause oder im engeren Umfeld einigermaßen zurecht finden kann.

Ursachen und Risikofaktoren der Makuladegeneration

Die Ursachen dieser Krankheit sind noch nicht restlos geklärt, Mediziner gehen jedoch davon aus, dass mit fortgeschrittenem Alter jeder Mensch von der AMD betroffen ist. Risikofaktoren können Bluthochdruck oder Rauchen sein. Zwei altersabhängige Formen kann man unterscheiden: Die trockene, langsam fortschreitende und wesentlich häufiger auftretende Makuladegeneration und die feuchte, dramatisch verlaufende Form. In der Frühphase, in der die AMD noch kein eingeschränktes Sehen mit sich bringt, ist sie an gelblichweiße, rundliche Stoffwechseleinlagerungen im Makulabereich, den sogenannten Drusen zu erkennen. Vielfach ist die Diagnose der AMD ein Zufallsbefund, da die Patienten, die sich beim Augenarzt vorstellen, davon ausgehen, dass sie eine neue Brille brauchen oder sich bei ihnen ein grauer Star entwickelt.

Untersuchungsmethoden der AMD

Untersucht werden die Symptome mit einem Augenspiegel. Dabei wird der Augenhintergrund beleuchtet und untersucht, ob Veränderungen der Netzhaut zu erkennen sind. Darüber hinaus überprüfen Augenärzte mit dem sogenannten Amsler-Netz und anhand von Sehzeichen auf einer Tafel die Sehwahrnehmung der Patienten. Hin und wieder erhält der Patient die Diagnose „Durchblutungsstörungen der Augen oder der Netzhaut“, die durchaus der Makuladegeneration entsprechen.

Lesehilfen bei der Makuladegeneration

Lotte Beyerlein hilft sich zu Hause mit einem Lesegerät, das hilft, den Alltag besser zu bewerkstelligen. Damit ist sie nicht allein: Mehr als Dreiviertel der Patienten ist mit einer vergrößernde Sehhilfe geholfen. Je nach Bedarf helfen Lupenbrillen, Fernrohr- und Prismenlupenbrillen sowie elektronische Sehhilfen wie Bildschirmlesegeräte bei der Wiederherstellung der Lesefähigkeit. Aber auch Großdruckausgaben von Büchern sind durchaus hilfreich.

 

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