Wenn Menschen bedingungslose Freundschaft suchen, so heißt es, finden sie diese bei ihrem Tier. Doch was passiert mit Tieren, um die sich keiner kümmern kann oder will?
Im Jahr 2019 wohnte in ca. der Hälfte aller Haushalte mindestens ein Haustier. Zum Pandemiebeginn stieg ihre Zahl um weitere 1,4 Millionen, doch nach den Lockdowns mussten viele wieder weichen. Ein trauriger Trend, der anhält: Gestiegene Tierarztkosten und Inflation stellen Tierbesitzer vor Herausforderungen, denen manche nicht gewachsen sind. Aus Liebe wird Last, aus Freundschaft Frust und aus Verantwortung Vergessen. Die „besten Freunde“ werden entsorgt. Auch aus Alters- oder Krankheitsgründen werden Haustiere mitunter abgegeben, hin und wieder greift auch der Tierschutz ein. Doch wohin mit einem vierbeinigen, gefiederten oder geschuppten Schützling, der kein Zuhause hat?
Tieren ein Zuhause geben
Allein das Tierheim Berlin, das größte in Europa, versorgt täglich ca. 1.400 Schützlinge. 190 hauptamtliche Mitarbeiter und viele Hundert Ehrenamtliche kümmern sich um die Hunde, Katzen, Kornnattern, Kaninchen und anderen Bewohner. Hier erhalten sie nicht nur Futter, sondern werden auch trainiert und medizinisch versorgt. Dazu gibt es eine vollausgestattete Tierarztpraxis mit Krankenstation und Rehazentren vor Ort.
Viele Tiere bleiben nur für eine begrenzte Zeit, denn oberstes Ziel ist es, sie wieder zu vermitteln. Hunde mit problematischem Verhalten erhalten intensive Trainings; chronisch kranke Tiere bekommen auch nach ihrem Auszug die nötige medizinische Versorgung – kostenlos, ein Leben lang. Auch Beratungen für Tierhalter bietet das Tierheim Berlin an.
Wenn ein Tier adoptiert wird, ist das ein bewegender Moment, auch für die Betreuer. „Wir freuen uns besonders, wenn wir eins unserer Sorgenfellchen vermitteln“, so Jessica Müller, Bereichsleitung Marketing & Fundraising vom Tierheim Berlin. „Manche sind schon einige Jahre bei uns. Umso schöner ist es zu wissen, dass sie ihren Lebensabend in der Geborgenheit eines eigenen Zuhauses verbringen.“ Denn trotz aller Fürsorge und Pflege, die sie im Tierheim erfahren: Ganz so wie im privaten Haushalt ist es in einem Tierheim nie.
Verantwortung hat ihren Preis
Mitarbeiter, Räume, Heizung, Futter, Medizin … all das hat seinen Preis. Monat für Monat bringt der Tierschutzverein für das Tierheim Berlin stattliche Summen auf. Woher die kommen, ist dabei nicht gesichert; das Tierheim ist auf Spenden, Schenkungen und Erbschaften angewiesen. Sehr wichtig auch sind Mitgliedschaften, denn diese bedeuten regelmäßige Einnahmen. Ab einem Mindestbeitrag von nur 20 Euro jährlich kann jeder ein Stück Verantwortung für eine Fellnase oder einen der anderen Tierheimbewohner mittragen. Das ist man besten Freunden schließlich schuldig: Wenn sie in Not sind, lässt man sie nicht allein.
Tiere glücklich machen
Wer selbst aktiv werden und einen Hund, eine Katze oder ein anderes Tier glücklich machen möchte, z. B. mit einer Mitgliedschaft beim Tierheim Berlin, findet weitere Informationen hier: www.tierschutz-berlin.de/helfen
Spendenkonto
Tierschutzverein für Berlin und Umgebung Corp. e. V.
IBAN: DE72 3702 0500 0001 0379 00 BIC: BFSWDE33XXX