Tiergesundheit

Mit Herz und Handicap – Leben mit Liah und Luna

Carolin ist Katzenmama und Petfluencerin. Ihre Katzen Liah und Luna haben schwere Schicksale hinter sich. Im Interview erzählt Carolin, wie die beiden in ihr Leben traten, was sie so besonders macht und wie wichtig es ist, auch Tieren mit Behinderungen eine Chance zu geben.

Liebe Carolin, erzähle uns doch einmal kurz deine Geschichte: Wie kamen Liah und Luna in dein Leben, und was macht sie so besonders?

Liah habe ich im Marokkourlaub auf der Straße gefunden. Zwei Hunde spielten mit ihr, und sie war sichtlich überfordert. Leider war keine Katzenmutter oder Geschwister in Sicht. So entschied ich, sie mitzunehmen. Ihr Zustand war schlecht, und sie hatte keine Augen mehr. Es ging ihr von Tag zu Tag besser, und vier Monate später konnte ich sie nach Deutschland holen. Luna wurde in Rumänien auf der Straße geboren. Sie kam in ein Tierheim in meiner Nähe, und ich verliebte mich sofort in sie. Das Besondere an den beiden ist, dass sie trotz ihrer Handicaps voller Energie und Lebensfreude stecken.

Was hat dich dazu bewogen, das Thema Handicap-Katzen in die Öffentlichkeit zu tragen?

Ursprünglich war unser Instagram-Account als Fototagebuch gedacht. Mit der Zeit zeigte sich, dass gegenüber sehbehinderten Katzen viele Vorurteile bestehen. So begann ich, die Handicaps der beiden immer wieder zu thematisieren. Ich möchte zeigen, wie gut sie zurechtkommen und dass es kaum Einschränkungen für sie gibt.

Wie sieht dein Alltag mit Liah und Luna aus?

Unser Alltag unterscheidet sich kaum von dem anderer Fellnasen. Wir kuscheln, spielen und toben viel. Die beiden lieben es, sich gegenseitig durch die Wohnung zu jagen und zu putzen. Um sie geistig zu fordern, biete ich ihnen regelmäßig Intelligenzspielzeuge an. Auch Clickertraining funktioniert wunderbar mit sehbehinderten Katzen.

Was, würdest du sagen, ist die größte Herausforderung in eurem Alltag?

Große Herausforderungen gibt es nicht. Liah liebt es zu klettern. Sie nutzt ihre ganze Körperlänge, um hochzukommen, orientiert sich aber beim Abstieg nur an ihrer Pfotenlänge. Manchmal kommt sie nicht allein herunter und ruft mich. Lunas Sichtfeld und räumliches Sehen sind durch ihr fehlendes Auge eingeschränkt. Manchmal bleibt ihr Fellpopo irgendwo hängen, was sie etwas tollpatschig wirken lässt. Ich finde das aber nicht schlimm – es macht sie nur noch liebenswerter.

Mehr über Carolin, Liah und Luna erfahrt ihr auf www.instagram.com/liah_und_luna

Und was ist das größte Geschenk, das dir Liah und Luna geben?

Das ist die bedingungslose Liebe, die sie mir täglich schenken. Luna ist ein Wirbelwind und bringt mich oft zum Lachen. Genauso liebe ich es, wenn sie sich an mich schmiegt. Liah ist sehr empathisch und weicht mir oft nicht von der Seite. Wir drei gehen gemeinsam durch dick und dünn. Sie zeigen mir, wie wichtig es ist, jeden Moment zu genießen. Die beiden sind wahre Kämpferinnen. Sie hadern nicht mit ihrem Schicksal, sondern konzentrieren sich auf ihre Stärken. Ich liebe meine Mäuse wirklich über alles und könnte nicht glücklicher sein, sie in meinem Leben zu haben.

Wie können wir uns bewusster für Tiere mit Behinderungen einsetzen?

Es ist wichtig, aufzuklären, wie gut Tiere mit Behinderungen zurechtkommen und dass sie ein glückliches Leben führen. Je mehr Menschen das erfahren, desto besser. Über soziale Medien lassen sich solche Beiträge gut verbreiten. Wer sie sieht, kann sie liken, kommentieren oder teilen, um die Reichweite zu erhöhen.

Was ist dein größter Wunsch für die Zukunft – speziell im Hinblick auf deine Katzen?

Mein größter Wunsch ist, dass die beiden ein langes, glückliches Leben führen. Sie hatten beide keinen einfachen Start und verdienen es umso mehr, viele schöne Momente zu erleben und hoffentlich gesund zu bleiben.

Das Interview führte Emma Howe

 

 

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