Sabrina lebt ihren Traum – mit ihren beiden treuen Hunden Gerda und Matilda an ihrer Seite. In diesem Interview erzählt sie, wie ihre Fellnasen ihr Vanlife-Abenteuer prägen, welche Herausforderungen das Leben mit Hunden im Van mit sich bringt und warum ihre Hunde für sie mehr sind als nur Reisebegleiter.
Sabrina, stell dich bitte einmal vor. Wer steckt hinter deinen Abenteuern? Was treibt dich an, und wie sieht dein Leben als Reise-Influencerin aus?
Ich bin Brina, 35, ursprünglich aus dem Saarland und schon immer eine kleine Weltenbummlerin. Mein Traum war es, nach dem Abi mit einem VW-Bus quer durch Europa zu reisen – das Leben hatte jedoch andere Pläne. Doch am Reisen hat mich das nie gehindert. Während meines Studiums zog es mich immer wieder in die Ferne – ob Auslandssemester, Praktika oder spontane Städtetrips. Mit 27 kam dann Igor in mein Leben – zum Glück mit genauso viel Reiselust wie ich. Irgendwann erwähnte ich meinen alten Traum vom VW-Bus, und ein paar Monate später hatten wir unseren ersten eigenen Bus: einen Mercedes Vito, den wir selbst ausbauten. 2019 zog unsere Hündin Gerda bei uns ein, und kurz darauf haben wir auf einen größeren Sprinter umgerüstet, damit sie sicher mit uns reisen konnte. Seitdem sind wir einen Großteil des Jahres mit dem Van unterwegs und entdecken gemeinsam neue Orte.
Von der „normalen“ Sabrina zur Vanlife-Abenteurerin – wie hat sich dein Weg entwickelt? Hattest du schon immer diesen Freiheitsdrang, oder gab es einen besonderen Moment, der alles verändert hat?
Mein Freiheitsdrang war irgendwie schon immer da – vermutlich habe ich ihn von meinem Opa geerbt. Als Kind und Teenager war ich allerdings nie wirklich campen, geschweige denn mit einem Wohnmobil unterwegs. Woher genau der Wunsch kam, einen Bus auszubauen und damit durch die Welt zu reisen, kann ich gar nicht sagen. Aber es ist für mich die schönste und entspannteste Art des Reisens geblieben.
Wann begann deine Liebe zu Hunden, und war für dich immer klar, dass sie dich auf deinen Reisen begleiten werden?
Ich war schon immer ein absoluter Hundemensch. Mit sechs Jahren holten meine Eltern – wahrscheinlich auf mein Drängen hin – unsere erste Hündin Frenzy aus dem Tierheim, eine kleine Spanierin und der beste Hund, den man sich vorstellen konnte. Auch danach hatten wir immer wieder Hunde aus dem Tierschutz. Mit 19 zog ich wegen meines Studiums aus und konnte erst mal keinen eigenen Hund haben – und das habe ich sehr vermisst. Ich wusste aber, dass irgendwann der richtige Zeitpunkt kommen würde. 2019 war es dann so weit: Ich hatte einen Jobwechsel, bei dem mein Chef einverstanden war, dass ich einen Hund mit ins Büro bringe. Das war mein Zeichen! Und so zog Gerda bei uns ein – ursprünglich aus Russland, aber bereits in Deutschland vermittelt.
Gerda und Matilda – deine tierischen Reisegefährten: Wie haben die beiden Fellnasen ihren Weg zu dir gefunden, und was macht eure Verbindung so besonders?
Gerda fanden wir über eine Facebook-Gruppe, nachdem wir dort ein Gesuch veröffentlicht hatten. Matilda – die bei uns nur Tildi oder Kröte heißt – kam aus einem rumänischen Shelter und war bereits auf einer Pflegestelle in Bayern. Uns war wichtig, dass sich die Hunde vorher kennenlernen konnten, denn Gerda entscheidet bei anderen Hündinnen sehr nach Sympathie. Zum Glück hat es direkt zwischen den beiden gefunkt.
Zwei Hunde, zwei Charaktere – was macht Gerda und Matilda einzigartig? Welche Eigenschaften unterscheiden sie am meisten, und wie ergänzen sie sich auf euren Reisen?
Gerda und Tildi könnten unterschiedlicher nicht sein. Gerda hat uns das Leben von Anfang an leicht gemacht – sie ist der perfekte Ersthund: geduldig, verschmust und ein kleiner Clown. Tildi hingegen war anfangs eine echte Herausforderung. Die ersten Wochen mit ihr waren oft frustrierend und emotional anstrengend. Wir fühlten uns überfordert und fragten uns, ob wir das jemals meistern würden. Doch von Anfang an war klar: Wir brauchen Unterstützung. Eine Trainerin half uns dabei – die beste Entscheidung, die wir treffen konnten.
Wir lernten nicht nur viel über Hunde, sondern auch über uns selbst – über Körpersprache, Reaktionen und Kommunikation mit unseren Vierbeinern. Heute sind wir unglaublich stolz auf Tildi und ihre Entwicklung. Und Gerda verdient ein riesiges Lob, dass sie diese turbulente Phase so geduldig mit uns gemeistert hat.
Vanlife zu viert – Chaos oder das größte Glück? Welche besonderen Herausforderungen bringt das Reisen mit zwei Hunden im Van mit sich?
Mit Tildis Einzug mussten wir den Van noch einmal umbauen – die Sicherheit unserer Hunde hat für uns höchste Priorität. Das Leben auf engem Raum erfordert Organisation, Geduld und eine gute Routine. Hundehaare und dreckige Pfoten gehören einfach dazu. (lacht)
Wir fahren am liebsten in den hohen Norden – Wandern mit den Hunden in Norwegen, Irland oder Schottland ist für uns perfekt. Allerdings gibt es dort auch viel Regen, und zwei nasse Hunde im Camper sind nicht immer ein Kinderspiel. Aber das hält uns nicht vom Reisen ab – man wächst mit seinen Herausforderungen.
Was sind eure Tipps für Hunde im Camper?
Unsere wichtigste Empfehlung für alle Hundebesitzer im Campervan: Ein Handstaubsauger ist die beste Investition – er hilft enorm, Hundehaare und Schmutz in Schach zu halten. Außerdem sollten immer reichlich Handtücher für dreckige Pfoten an Bord sein, denn unterwegs lässt sich Matsch kaum vermeiden. Beim Futter gilt es, vorausschauend zu planen – besonders bei empfindlichen Hundemägen sollte man das gewohnte Futter für die gesamte Reise mitnehmen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Ebenso wichtig ist die Wahl des Reiseziels: Zu heiße Gebiete sind für Hunde belastend, besonders wenn keine Standklimaanlage im Van vorhanden ist. Und nicht zuletzt sollte man vor jeder Reise unbedingt die Einreisebestimmungen für Hunde im jeweiligen Land prüfen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Unvergessliche Momente on the Road – gibt es eine besonders lustige oder verrückte Geschichte, die ihr zu viert unterwegs erlebt habt?
Die eine verrückte Geschichte haben wir vielleicht noch nicht erlebt – aber unsere erste Reise zu viert war für uns ein kleines Abenteuer. Wir hatten ziemlichen Bammel, wie es mit Tildi auf engem Raum funktionieren würde. Wird sie zur Ruhe kommen? Oder wird es purer Stress? Doch diese Reise hat uns eines gezeigt: Manchmal muss man einfach Vertrauen in seinen Hund haben. Tildi hat sich super eingefügt und wir waren erstaunt, wie schnell sie sich an das neue Leben im Van angepasst hat. Seitdem wissen wir: Nicht alles zerdenken – einfach machen! Meistens wird es viel entspannter, als man denkt.
Sind weitere tierische Reisebegleiter geplant oder bleibt es bei eurem eingespielten Dream-Team?
Definitiv bleibt es bei unserer Vierertruppe. Ich würde manchmal gerne alle Hunde dieser Welt adoptieren, aber ich halte mich an mein persönliches Gesetz: Nicht mehr Hunde aufnehmen, als man Arme hat. (lacht)
Gesunde Hunde, glückliche Hunde! Worauf achtest du bei der Ernährung von Gerda und Matilda besonders, und hast du Geheimtipps für gesunde und nachhaltige Fütterung unterwegs?
Wir achten auf eine getreidefreie, ausgewogene Ernährung und setzen unterwegs auf eine Mischung aus Trocken- und Nassfutter – praktisch und nährstoffreich. Ein wichtiger Punkt: Wir nehmen unser gewohntes Futter von Zuhause mit oder checken vorher, ob es unsere Marke im Reiseland gibt. Ständige Futterwechsel vermeiden wir, damit der Magen-Darm-Trakt unserer Hunde entspannt bleibt. Zwei glückliche Hunde – entspannte Reisen.
Was steht 2025 auf eurer Abenteuerliste? Gibt es schon große Reisepläne oder besondere Ziele, die du mit deinen Hunden erkunden möchtest?
Aktuell bauen wir unseren zweiten Sprinter aus – sobald er fertig ist, geht’s los! Für 2025 stehen Skandinavien, Wales und Schottland auf der Liste. Außerdem lieben wir spontane Kurztrips in die Berge – Österreich, Italien oder die Schweiz sind für uns immer eine Reise wert.
Das Interview führte Emma Howe