„Wasser bedeutet Leben“ – so formuliert es der 15-jährige Dickson aus Kenia. Für uns in Deutschland ist es eine Selbstverständlichkeit, dass aus dem Wasserhahn sauberes Wasser kommt, wenn wir es brauchen. Doch das ist nicht überall auf der Welt so. Wie etwa im Kajiado-Bezirk in Kenia.
Dort lebt Dickson mit seiner Familie in einem kleinen Dorf. Um überhaupt an Wasser zu gelangen, musste er früher gemeinsam mit den anderen Kindern lange Fußmärsche auf sich nehmen. „Jeden Tag mussten wir eine lange Strecke zu einem Bach weit außerhalb des Dorfes gehen, etwa drei Kilometer entfernt“, erinnert er sich. „Dort mussten wir uns das Wasser mit Wildtieren und Vieh teilen. Alle haben an derselben Stelle getrunken.“
Das Wasser aus dem Fluss war verschmutzt, verseucht und voller Parasiten. Trotzdem war es die einzige Wasserquelle, die den Dorfbewohnern zur Verfügung stand. Viele Menschen wurden davon krank – auch Dickson: „Einmal war ich sogar so krank, dass ich eine Woche lang im Bett liegen musste und nicht zur Schule gehen konnte.“
Mittlerweile hat sich in seiner Gemeinde durch unsere Arbeit viel geändert. Wir von ChildFund Deutschland sind seit vielen Jahren in Kenia und über 30 weiteren Ländern aktiv und setzen uns vor Ort unter anderem für eine bessere Ernährungs- und Wassersicherheit ein. So auch im Kajiado-Bezirk. Dort haben wir einen Brunnen mit Bohrlochsystem gebaut und Wasserleitungen installiert. „Das hat unsere Gemeinde völlig verändert“, freut sich Gemeindevorsteher Joseph. „Bevor das saubere Wasser kam, hatten wir mit vielen Problemen zu kämpfen.“
Doch jetzt profitieren die gesamte Gemeinde und vor allem auch die Kinder in der Schule vom sauberen und sicheren Wasser. „Täglich holen sich hier jetzt etwa 1.500 Menschen ihr Wasser – von morgens bis abends“, erklärt Joseph. Und das ohne lange Wege, ohne Gefahren und vor allem ohne vom Wasser krank zu werden. „Heute können wir unser Wasser ohne Angst trinken. Das ist ein tolles Gefühl!“, betont auch Dickson. Da er und die anderen Kinder nun nicht mehr täglich mehrere Stunden zum Fluss unterwegs sind, können sie nun regelmäßig die Schule besuchen. Der Grundstein für eine bessere Zukunft.
Doch das saubere Wasser bedeutet nicht nur, dass die Familien gefahrlos trinken, kochen und sich waschen und ihre Kinder zur Schule gehen können. Der Zugang zum Wasser, den wir für die kenianischen Gemeinschaften schaffen, ist auch die Grundlage für eine gesicherte Ernährung.
Denn viele der Familien leben von den Nahrungsmitteln, die sie selbst anbauen. Doch durch den Klimawandel bleiben vielerorts die Regenzeiten aus, wodurch Felder vertrocknen und ganze Ernten verloren gehen. Für Familien wie die von Dickson bedeutet das weniger Nahrung, ein geringeres Einkommen und eine wachsende Unsicherheit darüber, wie sie insbesondere ihre Kinder ernähren können.
Durch unser Engagement für eine gesicherte Wasserversorgung können die Familien nun selbst in besonders trockenen Monaten regelmäßig ihre Felder bewässern, Gemüse und Obst anbauen und Nutztiere wie Hühner oder Ziegen versorgen. Dank der dazugewonnenen Zeit, die vorher zum Wasserholen verwendet wurde, können die Familien sich besser um ihre kleinen Landwirtschaften kümmern und höhere Ernteerträge erzielen.
So entsteht ein positiver Kreislauf aus einer sicheren Ernährung, Gesundheit und Eigenständigkeit. Die Geschichte von Dickson und seiner Dorfgemeinschaft ist nur eine von vielen, die zeigt, dass die richtige Unterstützung Leben verändern kann. Nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe, das bereits seit unserer Gründung im Jahr 1978 die Grundlage unserer Arbeit bei ChildFund Deutschland darstellt, wächst so aus jedem Tropfen Wasser ein Stück Zukunft.
Nachhaltig Zukunft schaffen bedeutet für uns, Strukturen zu schaffen, die auch kommenden Generationen eine gesicherte Versorgung und ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Die Umsetzung unserer Projekte führen wir daher in enger Zusammenarbeit mit unseren lokalen Partnerorganisationen vor Ort durch und stellen so sicher, dass unsere Unterstützung langfristig nachhaltige Veränderungen erzielt.
„Am Beispiel von Dicksons Familie lässt sich gut erkennen, wie der Zugang zu sauberem Wasser ganze Existenzen grundlegend zum Positiven verändern kann. Mit unserer Arbeit setzen wir uns weltweit dafür ein, die notwendige Unterstützung für Kinder und ihre Familien sicherzustellen und ihre Zukunft aktiv zu verbessern“, betont Marie Sophie Röder, Teamleitung für Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika bei ChildFund Deutschland.
Zusammen mit einer engagierten Gemeinschaft aus Partnern und Unterstützenden können wir Erfolgsgeschichten wie die von Dickson möglich machen. Und so unter anderem den weltweiten Zugang zu Ernährung und Wasser fördern. Wir freuen uns, wenn auch Sie Teil unseres Engagements für Kinder und Familien in Not werden!
Der Artikel wurde in Zusammenarbeit mit
ChildFund Deutschland e. V. umgesetzt












