Eine Krebserkrankung verändert das Leben – für Betroffene ebenso wie für Angehörige und Begleiter. Sie fordert Mut, Kraft und Zusammenhalt. Fünf starke Kämpferinnen und Kämpfer erzählen nachfolgend über ihren Kampf gegen den Krebs.




Sommer 2015: Robin Lyn Gooch, 63, Sängerin und Gesangspädagogin, erhält die Diagnose Eierstockkrebs. Im Krankenhaus, nach einem Ultraschall und der ersten Operation, kämpfte sie mit dem Gefühl, dass die Krankheit „nicht zu ihr passt“. „Ich wollte Opernsängerin werden, nicht Krebspatientin.“ Die gebürtige Amerikanerin kam 1984 mit einem Gesangsstipendium nach Deutschland, wo sie ihren Mann kennenlernte und ihre Karriere begann. Sie arbeitet als Gesangslehrerin, Schauspielerin und Musiktherapeutin. Doch 2015 litt sie unter Appetitlosigkeit und Müdigkeit – erste Anzeichen der Krankheit. Nach mehreren Rezidiven in den Jahren 2017 und 2020 begann Robin, den Krebs als Teil ihres Lebens zu akzeptieren. „Manchmal denke ich, die Krankheit ist Ausdruck meiner Kreativität – als würde sie nach innen wirken.“ Musik und Freunde gaben ihr Kraft: „Chemo ist hart, aber auf Englisch heißt ‚gift‘ auch Geschenk. Es ist beides.“ Heute ist Robin seit fünf Jahren rezidivfrei. Sie sagt: „Vielleicht haben die Krebszellen und ich einen Weg gefunden, besser zu kommunizieren.“ Doch eine Frage bleibt: „Habe ich noch Taschen bei mir? Denn solange ich Gepäck habe, fährt der Fahrstuhl ohne mich.“

Dieses bewegende Buch gibt Menschen mit einer Krebsdiagnose eine Stimme – von Todkranken über Genesene bis hin zu jenen, die sich gerade in Behandlung befinden. In Tief in mir erzählen sie offen von ihren Ängsten, Gedanken und Hoffnungen. Was diese Geschichten verbindet, ist der Mut und die Zuversicht, die sie vermitteln. Dabei ist das Buch kein klassischer Ratgeber, sondern eine Quelle der Inspiration und Ermutigung für Betroffene und Angehörige. Neben den persönlichen Einblicken berichten Medizinerinnen und Mediziner über ihre Arbeit und den aktuellen Stand der Krebsforschung. Auch Zukunftsperspektiven im Kampf gegen die Krankheit werden aufgezeigt. Tief in mir ist ein Buch, das berührt, aufklärt und Hoffnung schenkt – ein wertvoller Begleiter in schwierigen Zeiten.
Der Artikel wurde von Leonie Zell geschrieben


