*KindergesundheitKrebs

„Hallo, mein Name ist Zoé…

zoe

… ich bin 20 Monate alt und kämpfe seit acht Monaten gegen den Krebs“

So könnte die kleine Zoé ihre Geschichte beginnen, wenn sie schon Worte für das finden könnte, was sie und ihre Eltern Nathalie und Yanic seit der schrecklichen Diagnose durchleben. Doch trotz der unvorstellbaren Herausforderung ist Zoés Geschichte nicht nur von Angst und Schmerz, sondern auch von unglaublicher Stärke, Liebe und unerschütterlicher Hoffnung geprägt.

Ein harmloser Verdacht wird zum Albtraum

Alles begann kurz vor Zoés geplantem Start in die Kinderkrippe. Ihre Mutter Nathalie bemerkte, dass Zoé ihre linke Hand kaum noch bewegte. Zunächst erschien es wie eine vorübergehende Unpässlichkeit, doch das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, ließ Nathalie keine Ruhe. Ein Arztbesuch brachte schließlich Klarheit – und eine Welle von Sorgen. Der Kinderarzt überwies Zoé ins Elisabethen-Krankenhaus in Lörrach, wo sie einen Kopfultraschall erhielt. Die Ergebnisse waren zunächst unauffällig. Doch ein MRT brachte schließlich die erschütternde Wahrheit ans Licht: eine Raumforderung, wie die Ärzte es nennen – ein Tumor –, im Bereich der linken Schulter und des Nackens. Die Welt der Familie brach zusammen, als Zoé sofort in die Uniklinik Freiburg überwiesen wurde. Hier, im Zentrum für Kinderonkologie, begannen die schmerzhaften und belastenden Untersuchungen: Biopsien, Tests und unzählige Gespräche. Schließlich die Diagnose, die alles veränderte: ein bösartiger Tumor, ein seltenes und aggressives Sarkom.

Die Härte der Therapie – und Zoés unglaublicher Kampfgeist

Zoés Behandlung begann umgehend. Neun Monate Chemotherapie, später gefolgt von einer Bestrahlung, sollten ihr Leben retten. Diese Medikamente, eigentlich für Erwachsene entwickelt, waren ihre einzige Hoffnung. Doch die Nebenwirkungen sind besonders für ein Kleinkind schwer zu ertragen. Zoé verlor ihre Haare, sie erlebte Übelkeit und Schwäche, ihr Körper wurde immer wieder an die Grenzen gebracht.

Und doch passierte etwas, das niemand erwartet hätte: Trotz all der Strapazen hat die kleine Zoé nie ihr Lächeln verloren. Ihre Mutter Nathalie beschreibt es als „das Licht in der Dunkelheit“. Inmitten der Therapie lernte Zoé nicht nur laufen, sondern entwickelte auch ihre ersten Wörter in Babysprache. „Mama“ und „Papa“ – für ihre Eltern klangen diese Wörter wie kleine Wunder. „Ich weiß nicht, wie sie es schafft, aber Zoé zeigt eine unglaubliche Stärke“, sagt Nathalie. „Sie nimmt jeden Tag, so schwer er auch ist, mit einer bewundernswerten Gelassenheit.“

Manchmal fragen wir uns, ob wir jemals ein normales Leben führen werden.

Ein Alltag voller Einschränkungen

Doch das Leben mit einer schweren Krankheit bedeutet auch unzählige Entbehrungen. Zoé darf wegen ihres geschwächten Immunsystems nicht mit anderen Kindern spielen, keine Spielplätze besuchen und keine Ausflüge machen. An heißen Sommertagen kann sie nicht ins Schwimmbad oder in den Pool, weil die Gefahr einer Infektion zu groß ist. Auch kleine Freuden wie ein Eis in der Eisdiele sind für Zoé tabu. „Es ist so schwer zu sehen, wie viel sie verpasst“, sagt Nathalie.

Die größte Sorge der Eltern bleibt jedoch die Gesundheit ihrer Tochter. „Manchmal fragen wir uns, ob wir jemals ein normales Leben führen werden“, sagt Vater Yanic. Doch gleichzeitig schöpfen sie Hoffnung aus jedem kleinen Fortschritt. „Ein erster Schritt, ein Wort, ein Lächeln – das gibt uns die Kraft, weiterzumachen.“

Feed KrebsKinder und Krebs: eine erschütternde Realität

Zoés Schicksal steht für viele Kinder, die an Krebs erkranken. Jedes Jahr sind es in Deutschland etwa 2.000 Kinder und Jugendliche. Obwohl Krebs bei Kindern insgesamt selten ist, stellen Tumorerkrankungen die zweithäufigste Todesursache dar – nach Unfällen. Zu den häufigsten Krebsarten gehören Leukämien, Hirntumoren und Lymphome, wobei Zoés rhabdoider Tumor zu den aggressivsten und seltensten Krebsformen zählt. Diese seltenen Tumoren machen den Kampf gegen die Krankheit besonders schwierig. Doch dank moderner Therapien hat sich die Überlebensrate für Kinder mit Krebs in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Heute überleben rund 80 Prozent der Kinder die Erkrankung.

Die Behandlung von Krebs im Kindesalter ist jedoch eine große Herausforderung. Chemotherapien und Bestrahlungen können schwere körperliche und langfristige gesundheitliche Folgen haben, wie Wachstumsstörungen oder Lernprobleme. Umso wichtiger ist es, die medizinische Versorgung und Forschung im Bereich der Kinderonkologie weiter voranzutreiben, um die Heilungschancen noch weiter zu erhöhen und langfristige Auswirkungen der Behandlung zu minimieren.

Eine Familie im Ausnahmezustand

Die Chemotherapie und die ständige Betreuung von Zoé machen ein normales Leben für ihre Eltern unmöglich. Nathalie und Yanic mussten ihre beruflichen Pläne auf Eis legen, um ihre Tochter zu begleiten. Die vielen Krankenhausaufenthalte und die Belastungen des Alltags bringen die Familie an ihre Grenzen. „Manchmal fühlt es sich an, als würde die Welt um uns herum stehen bleiben“, sagt Nathalie. Doch in den kleinen Momenten der Freude finden sie Kraft. Besonders Zoés Lächeln gibt ihnen Mut. „Sie zeigt uns jeden Tag, wie wichtig es ist, niemals aufzugeben“, sagt Yanic.

Neue Diagnose, gleiche Sorgen

Mitte Oktober kamen neue Metastasen in der Wirbelsäule und im Kopf hinzu, was zu einer neuen Diagnose führte: Rhabdoidtumor, ein aggressives Weichteilsarkom. Aufgrund dieser veränderten Situation wurde eine neue Off-Label-Chemo- und -Immuntherapie begonnen. Trotz der intensiven und herausfordernden Behandlung, die Zoé durchläuft, richten die Eltern ihren Blick weiterhin hoffnungsvoll nach vorn. Denn die Therapie ist damit noch lange nicht abgeschlossen. Sobald Zoé zwei Jahre alt ist, soll sie mit der Bestrahlung beginnen, die ihre Heilungschancen stark erhöht. Und die Familie hofft, dass nach diesem langen und beschwerlichen Weg endlich der Moment kommt, an dem Zoé wieder gesund ist. „Wenn dieser Tag kommt, möchte ich ihr die Welt zeigen“, träumt Nathalie. „Ich will, dass sie all das nachholen kann, was sie jetzt verpasst: im Meer baden, auf den Spielplatz gehen, mit anderen Kindern toben.“ Die Eltern sprechen oft über die Zukunft, auch wenn die Ungewissheit über Zoés Genesung bleibt. „Jeder Tag zählt und jeder Fortschritt gibt uns Hoffnung“, sagt Yanic.

Zoés Geschichte zeigt, wie viel Kraft in einem kleinen Menschen stecken kann. Ihr unermüdlicher Kampfgeist, ihr Lächeln und ihre kleinen Schritte sind ein Symbol für die Stärke, die sie und ihre Familie vereint. Doch gleichzeitig macht ihre Geschichte auch auf die Herausforderungen aufmerksam, die Familien mit krebskranken Kindern bewältigen müssen – physisch, emotional und finanziell.

Zoé hat uns gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Liebe sind. Sie hat das Laufen gelernt, während sie gegen den Krebs kämpft. Wenn sie das schafft, dann schaffen wir es auch.

Unterstützung für Zoés Zukunft

Neben der emotionalen Belastung bringt die Krankheit auch finanzielle Herausforderungen mit sich. Die Familie hat sich entschieden, Unterstützung zu suchen, um Zoé nach ihrer Genesung ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Mit einer Spendenaktion soll es gelingen, Zoé all das zurückzugeben, was sie jetzt verpasst. Jede Unterstützung hilft, ihr die Freude und Unbeschwertheit zurückzubringen, die ein Kind in ihrem Alter verdient.
„Wir möchten ihr eine Zukunft ermöglichen, in der sie einfach Kind sein darf“, erklärt Nathalie. „Einmal im Meer baden, Eis essen, auf dem Spielplatz toben – all das, was sie jetzt nicht erleben kann.“

Wer Zoé und ihre Familie in dieser schweren Zeit unterstützen möchte, findet alle Informationen zur Spendenaktion auf www.bit.ly/fuer-zoe. Jede Hilfe, ob groß oder klein, wird von Herzen geschätzt.

Autor: Emma Howe

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