In den vergangenen Jahrzehnten ist die Lebenserwartung unserer Haustiere stetig gestiegen. Im Verlauf des Älterwerdens können sich allerdings auch Beschwerden entwickeln. Besonders problematisch sind chronische Erkrankungen. Niereninsuffizienz bei Katzen ist eines der häufigsten Krankheitsbilder der Vierbeiner – jede dritte Katze über zehn Jahre ist davon betroffen. Unentdeckt kann die Krankheit gefährlich werden, weshalb eine frühe Diagnose und Therapie sehr wichtig ist.
Was ist eine Niereninsuffizienz?
Die Niere produziert den Urin der Katze. Mit dem Urin werden Gifte und Abfallprodukte aus dem Körper ausgeschieden, die die Katze über Futter oder die Umwelt aufnimmt. Zudem reguliert die Niere den Wasser- und Elektrolythaushalt und sie ist an der Produktion von Hormonen und der Regulation des Blutdrucks beteiligt. Bei einer Niereninsuffizienz kommt es zu einer Schädigung des Nierengewebes. In der Folge können die Nieren diese Funktionen nicht mehr ausreichend ausüben.
Man unterscheidet zwei Formen der Niereninsuffizienz, eine sogenannte akute und eine chronische Form:
• Bei der akuten Niereninsuffizienz, ausgelöst durch Vergiftungen oder andere Ursachen, wie z. B. eine Nierenentzündung, befindet sich die Katze direkt in Lebensgefahr. Die Katze kann sich aber wieder vollständig davon erholen.
• Bei der chronischen Niereninsuffizienz ist die Lebenserwartung der Katze auf lange Sicht bedroht. Die chronische Form wird oftmals nicht frühzeitig erkannt, da die Samtpfote erst in einem sehr späten Stadium sichtbare Symptome zeigt.
Wie macht sich eine chronische Niereninsuffizienz bemerkbar?
In den meisten Fällen wird eine chronische Niereninsuffizienz erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Deshalb ist es besonders wichtig, die Fellnase regelmäßig zu beobachten und bei auffälligen Veränderungen einen Tierarzt aufzusuchen.
Typische Symptome einer Niereninsuffizienz sind:
• Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
• Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Apathie
• Mundgeruch
• Fellveränderungen mit Schuppen
• Infektanfälligkeit
• Vermehrtes Trinken und häufiges Urinieren
• Veränderter Urin (Farbe, Geruch)
• Erhöhte Schmerzempfindlichkeit
Wie lässt sich eine Nierenerkrankung nachweisen?
Um eine Diagnose zu stellen, führt der Tierarzt eine Blutuntersuchung durch. Dabei überprüft er u. a. die Kreatinin-, Harnstoff- und SDMA-Werte im Blut der betroffenen Katze. Zusätzlich zum Bluttest wird eine Urinuntersuchung durchgeführt. Aufgrund der schlechten Nierenfunktion ist der Urin weniger konzentriert und es kann vermehrt Eiweiß ausgeschieden werden. Zudem wird der Tierarzt die Nieren abtasten. Diese sind bei Niereninsuffizienz etwas kleiner als gewöhnlich und manchmal schmerzhaft. Mittels einer Ultraschall-Untersuchung lassen sich die Nieren gut begutachten, ebenso wie mögliche Gewebeveränderungen.
Wie wird die Erkrankung behandelt?
Eine Niereninsuffizienz erfordert eine lebenslange Behandlung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt. Bei einer Niereninsuffizienz sind alle Maßnahmen hilfreich, die eine erhöhte Wasseraufnahme der erkrankten Katze fördern, wie z. B.:
• Umstellung auf spezielles Nieren-Diätfutter
• Leckerlis für Katzen mit Niereninsuffizienz
• Infusionen bei stark ausgetrockneten Tieren
Die CNE ist nicht heilbar, doch bei rechtzeitiger Diagnose und einer konsequenten Therapie lässt sich der Verlauf der Erkrankung oft verlangsamen. So können auch erkrankte Katzen meist noch lange ein gutes Leben führen. Bewährt hat sich dazu die Kombination aus Nierendiät und natürlichen Tierarzneimitteln zur Unterstützung der Nierenfunktion und Verbesserung der Lebensqualität.
Autor: Leonie Zell
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