Tiergesundheit

Sommerzeit ist Reisezeit

Ronald

Dr. Ronald Lindner,
Tierarzt und
Tierverhaltenstherapeut

Jedes Jahr stehen dieselben Überlegungen an – was mache ich mit meinem Tier während des Urlaubs? Mitnehmen oder daheim lassen? Prinzipiell sollte eine Entscheidung über die Mitnahme oder den Verbleib daheim einige Wochen vor Reisebeginn erfolgen. Dabei sind nicht nur Kleintiere, Vögel, Fische und Reptilien, sondern auch Katzen zu Hause häufig stressfreier untergebracht! Hunde hingegen als obligat soziale Wesen wollen natürlich auch im Urlaub dabei sein und ihre Familie auf Reisen begleiten.

Mit einer individuellen und hundegerechten Auswahl des Reiseziels (Wandern, Schwimmen, keine extreme Hitze, Hotel vs. Bauernhof) und einem vorherigen Urlaubscheck beim Haustierarzt kann der gemeinsame Urlaub zum besonderen Highlight für Hund und Mensch werden! Ins Reisegepäck für den Hund gehört neben dem EU-Impfausweis, einer ausreichenden Menge eigenen Futters, der Kuscheldecke, diversem Spielzeug vor allem eine gut sortierte Reiseapotheke.

Gleich ob mit Bahn oder Auto unterwegs, sollten Hunde diese Transportmittel gewöhnt sein und weder Ängste noch Übelkeit empfinden. Gut gesichert per Gurt oder in einer vertrauten Box lässt sich gefahrlos reisen, wenn regelmäßig pausiert und der Hund nicht im heißen Auto zurückgelassen wird – das kann lebensbedrohlich sein!

Für diejenigen, die sich um die daheimgebliebenen Tiere vertrauensvoll kümmern, muss eine detaillierte Einweisung in Haltung, Ernährung und Pflege bereits einige Wochen vor Reisebeginn erfolgen, wobei einige Testläufe von Vorteil sind, in denen sich Tier und Betreuer kennenlernen können. Wichtig dabei ist auch das Wissen um bestimmte Rituale, wie die Gabe von Futter und Medikamenten, Gewohnheiten und Kommandos, um so die Tierbesitzer möglichst optimal vertreten zu können. Für den Notfall ist es empfehlenswert, dass die Ferienanschrift, die Mobilfunknummer, die Anschrift und Telefonnummer des Haustierarztes sowie Impfausweise und sonstige das Tier betreffende Unterlagen vor Reisebeginn übergeben werden. Für den Fall, dass die betreuende Person selbst erkrankt oder die Pflege des Tieres nicht mehr wahrnehmen kann, sollte es immer vorab eine Alternative geben.

Tiere aus Skrupellosigkeit oder weil es einfach bequemer ist, ins Tierheim abzugeben oder gar auszusetzen, bedeutet jedes Jahr für viele Tausend Tiere ein unvorstellbares und inakzeptables Leid, weshalb eine rechtzeitige Planung vor Reisebeginn wichtig ist.

Nun wünsche ich allen Tier-Mensch-Teams einen unbeschwerten Sommer!Ihr Ronald Lindner

 

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