Krebs

Leben nach dem Krebs: „Mein Zweites Erstes Mal“

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In Deutschland gibt es etwa 4,65 Millionen Menschen, die mit einer Krebsdiagnose leben. Auch nach dem Ende der eigentlichen Therapie legen Krebsüberlebende die Rolle des Patienten nicht ab: Nachsorge, Reha, die Möglichkeit eines Rezidivs und die Angst, dass noch lange nach Therapieabschluss Spätfolgen auftreten können, sind stete Begleiter. Über drei Viertel der Befragten sagen in einer aktuellen Umfrage¹, die sich mit dem Leben nach einer Krebstherapie befasst, dass sie das Leben mehr zu schätzen wissen. Monika ist eine von ihnen. Die Mutter zweier Söhne gilt zum zweiten Mal als krebsfrei. Im Interview spricht die 48-Jährige darüber, wie sie den Weg zurück ins Leben gefunden hat, was dabei ihre größte Herausforderung war und worauf sie sich am meisten gefreut hat.

Liebe Monika, bitte erzählen Sie uns von Ihrer Krebserkrankung.

Bis zu meinem 39. Lebensjahr habe ich ein unbeschwertes und glückliches Leben geführt. Da der Opa meines Verlobten Sascha früh an Darmkrebs verstorben ist, habe ich mich entschieden, mit ihm zusammen zur Vorsorge zu gehen. Das Ergebnis: Sein Befund war negativ und meiner war leider positiv. Sehr schnell nach der Schockdiagnose wurde ich erfolgreich am Darm operiert. Fast vier Jahre später kam der Krebs an der gleichen Stelle zurück. Diesmal nur viel schlimmer: Er hatte gestreut und am Eierstock sowie im Bauchfell wurden Metastasen gefunden. Beide Male hat mir die Diagnose den Boden unter den Füßen weggerissen. Die Frage nach dem „Warum?“ und später „Warum schon wieder?“ ließ mich lange nicht los.

Wie ist Ihre Familie mit der Diagnose umgegangen?

Sowohl meine Jungs als auch mein Verlobter waren immer für mich da. Ohne sie hätte ich oft nicht die Kraft gehabt weiterzukämpfen. Für meine Jungs war ich immer eine Superheldin, die den Krebs besiegen wird. Und das habe ich dann auch geschafft.

Es geht nur Stückchen für Stückchen. Ich bin kein sehr geduldiger Typ, aber ich arbeite an mir und übe mich in Geduld.

Wie haben Sie sich zurück ins Leben, in die Normalität gekämpft?

Das war nicht immer leicht. Ich bin übersät mit Narben auf meinem Körper. Das Bauchfell wurde ja entfernt. Es wurde im Grunde alles entfernt, was nicht unbedingt lebensnotwendig ist. Das muss erst mal verheilen. Ich bin kein sehr geduldiger Mensch und wollte mich sofort wieder ins Leben stürzen. Mein Körper hat mir jedoch sehr deutlich meine Grenzen aufgezeigt. Ich wollte so gern wieder Sport machen und aktiv am Leben teilnehmen. Einfach alles das machen, was ich während der Therapie versäumt hatte.

Wie das Tanzen?

Ja! Tanzen war für mich so wichtig. Ich habe schon früh damit angefangen. Nicht professionell, aber meine Freunde und ich haben teilweise am Wochenende die Schlüssel für die Tanzschule abgeholt und haben Stunden damit verbracht, neue Figuren auszuprobieren und neue Choreografien einzustudieren. Das war mein Leben. Sascha und ich wollten unbedingt gemeinsam einen Tanzkurs machen. Doch dann kam uns der Krebs dazwischen. Während der Therapie habe ich immer zu ihm gesagt, dass das Erste, was wir danach machen, zusammen tanzen gehen ist. Dieser Gedanke hat mich immer aufgeheitert und mir Kraft gegeben. Ich wollte unbedingt mit ihm mein zweites erstes Mal erleben.

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Monika und ihr Partner genießen es, gemeinsam zu tanzen

Wie war Ihr zweites erstes Mal?

Es war unglaublich aufregend. Schon davor habe ich mir den Kopf zerbrochen, ob mein Körper bereit dafür ist und ob ich es ohne Schmerzen genießen kann. Als wir dann gemeinsam die Tanzschule betreten haben, war das ein sehr ergreifendes Gefühl. Wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Ich war so nervös wie früher als Teenager. Damals kannten sich in dem Anfängerkurs alle und konnten vieles schon. Das war jetzt schon ähnlich. Ich komme rein und es war wie beim ersten Mal, dieses Herzklopfen und der Gedanke, ob ich das schaffe und ob mein Körper mithalten kann. Doch dann fühlst du die Musik und deine Füße machen einfach. Du zählst irgendwann nicht mal mehr, sondern weißt, die Bewegung ist so und dann passiert es einfach: Die Musik und deine Füße tragen dich und es fühlt sich an, als ob es nie anders gewesen wäre. Ich habe in diesem Moment alles um mich herum vergessen, war total in meinem Element und habe festgestellt: Ich kann es noch. Und das war ein wunderschönes Gefühl, das ich niemals vergessen werde. So eine Lebenslust habe ich lange nicht gespürt und ich war unglaublich dankbar für diesen Moment. Das hat mir den Mut gegeben, mich in allen Lebensbereichen peu à peu immer weiter zurückzukämpfen.

Was sind Ihre größten Ziele und Wünsche in den nächsten Monaten?

Ich möchte gerne wieder voll im Leben stehen. Mir ist bewusst, dass mein Leben nie wieder so sein wird wie vor dem Krebs, dennoch ist es sehr lebenswert und in einigen Bereichen vielleicht noch besser als vorher. Ich bin achtsamer mit mir und schiebe alles, was mir wichtig ist, nicht mehr auf, sondern lebe im Hier und Jetzt.Mein größter Wunsch ist es natürlich, gesund zu bleiben und das Leben in vollen Zügen genießen zu dürfen.

Ich habe ein Tattoo – Freedom is a state of mind. Es geht immer weiter. Man muss die Tür nur finden und dann durchgehen.

Dieses Interview wurde in Zusammenarbeit
mit MSD SHARP & DOHME GMBH umgesetzt

MSD

Information

Nach dem Krebs ist vor dem Leben

Eine repräsentative Umfrage(1), im Auftrag der MSD Sharp & Dohme GmbH, zeigte, wie Krebspatienten mit den Herausforderungen in der Zeit nach der Therapie und Anschlussbehandlung umgehen.

Eine Krebserkrankung ist ein Einschnitt in das Leben der Betroffenen. Sie tangiert fast jeden Bereich – auch die Zeit nach Abschluss der Behandlung. Für einen Großteil der Krebspatienten hat das Leben nach der Therapie einen größeren Wert erhalten: 79 Prozent der Befragten wissen dieses nach der Erkrankung mehr zu schätzen. 67 Prozent legen mehr Wert auf ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben. Empfindungen wie Erleichterung, Zuversicht, Optimismus und Zufriedenheit überwiegen. Zum positiven Gefühl trägt auch die Vorfreude auf Besonderheiten bei: zum Beispiel die Freude auf den ersten Urlaub oder darauf, endlich wieder dem Hobby nachgehen zu können. Die Remission ist jedoch nicht ausschließlich von positiven Gefühlen geprägt – Erschöpfung und Ängste bleiben, die Psyche erholt sich nur langsam. Weitere Informationen zur Umfrage: www.msd-gesundheit.de/mein-zweites-
erstes-mal/umfrage-nach-dem-krebs-ist-vor-dem-leben

38 Prozent der Teilnehmenden begreifen die Krebserkrankung als eine zweite Chance: Nachdem der Pausenknopf gedrückt war, kann jetzt endlich das Leben wieder losgehen. Doch wer so lange mit Angst leben musste, seinen Körper vielleicht als Gegner erlebt hat, wer sich selbst neu definieren musste, macht danach oft nicht einfach weiter, sondern fängt neu an. Wie beim ersten Mal. Damit jedes zweite erste Mal ein so wunderbarer Moment werden kann wie in Ihrer Erinnerung, finden Sie auf www.msd-gesundheit.de/mein-zweites-erstes-mal Informationen und Erfahrungsberichte rund um die Bereiche Beruf, Kinderwunsch, Elternrolle und Familie, Partnerschaft und Sexualität, Sport, Hobbys und Sozialleben sowie Reisen nach einer Krebsbehandlung.

 

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