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Vor Ort im Einsatz, damit die Hilfe bleibt

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Porträt Winand Lange 1

Professor Dr. Winand Lange Hämatologe und Onkologe ehrenamtlicher German Doctor

Für seine Einsätze bei den German Doctors bekommt der Hämatologe und Onkologe Professor Dr. Winand Lange kein Geld. Warum er sie dennoch als unendlich kostbar empfindet, erläutert er im Interview.

Wo waren Sie schon für die German Doctors im Einsatz?

Bislang war ich dreimal unterwegs: in Chittagong, Bangladesch, in Kilifi, Kenia und im Sundarbans Delta in Indien. Im Januar 2024 werde ich für sechs Wochen in Jhargram, Indien sein.

Waren Sie aufgeregt vor Ihrem ersten Einsatz?

Ja, durchaus. Auch wenn wir gut vorbereitet werden, z. B. mit Projektseminaren und tropenmedizinischen Kursen, weiß man nicht genau, was auf einen zukommt, sowohl in Bezug auf Krankheitsbilder als auch auf andere Gegebenheiten. Die Möglichkeiten der ärztlichen Intervention, sei es Diagnostik oder Therapie, sind in keiner Weise mit denen bei uns vergleichbar. Dazu kommt die Verständigung mit den Patienten, die eine echte Herausforderung sein kann. Nur mit Hilfe der Übersetzerinnen und Übersetzer können wir die Sprachbarrieren halbwegs überbrücken.

Wie läuft so ein Einsatz ab?

Wir sind sechs Wochen am Projektort. Die Einsätze anderer ärztlicher Kolleginnen oder Kollegen sind überlappend geplant und nicht gleichzeitig. So ist immer ein Arzt oder eine Ärztin von German Doctors für die Übergabe vor Ort und hilft beim Einarbeiten. Auch die lokalen Fachkräfte unterstützen uns sehr – umgekehrt vermitteln wir ihnen viel Wissen, denn das ist ein Hauptanliegen von German Doctors: Die Health Worker und Medical Officer noch mehr und besser zu befähigen, Patienten zu versorgen.

Wen behandeln Sie?

Die Menschen, die zu uns kommen, sind sehr arm. Um so viele wie möglich behandeln zu können, müssen wir unsere Zeit und die medizinischen Mittel gut einteilen. Auch den Hintergrund der Menschen haben wir im Blick. Viele beginnen schon als Kind mit schwerer, körperlicher Arbeit, sie kümmern sich um Familienangehörige und können nicht einfach mehrere Tage in einem Krankenhaus sein. Oft wissen sie nicht, ob es am nächsten Tag noch Arbeit und etwas zu essen für sie gibt. Die Schicksale und Situationen vor Ort können emotional sehr berührend sein. Wir müssen, ähnlich wie zu Hause auch, eine gewisse Distanz wahren, um gut arbeiten zu können.

Die Schlangen vor unseren Behandlungszentren sind meist lang, manchmal fahren wir auch mit einer Rolling Clinic zu den Menschen. Man ist in Versuchung, wenn man nur für ein paar Wochen vor Ort ist, auch am Wochenende durchzuarbeiten. Aber es ist wichtig, auch an die einheimischen Mitarbeitenden zu denken. Sie müssen sich ihre Kraft einteilen und Pausen machen, weil sie durchgehend für die Menschen da sind.

Was erleben Sie vor Ort, wie sind Ihre Eindrücke?

Die Teams sind sehr gut organisiert, wir arbeiten gut zusammen und werden sehr unterstützt. Von den Patienten erfahren wir große Dankbarkeit. Das alles gibt einem viel zurück, auch den Perspektivwechsel empfinde ich als sehr wertvoll. Man kommt nach einem Einsatz mit den German Doctors mit einem reichen Erfahrungsschatz nach Hause, egal wo man war.

Information German Doctors

Seit 40 Jahren sind die German Doctors im Einsatz und haben seither 13 Millionen Patientinnen und Patienten versorgt. Die ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und Ärzte bleiben jeweils sechs Wochen vor Ort.
Ziel der German Doctors ist, langfristig eine stabile Gesundheitsversorgung vor Ort aufzubauen und die Gesundheitssysteme zu stärken. Die Aus- und Weiterbildung der Health Worker und Clinical Officer vor Ort wie auch der einheimischen Mitarbeitenden nimmt eine bedeutende Rolle ein; den Patienten und Patientinnen wird Wissen zu Ernährung, Gesundheit und Hygiene vermittelt. Die German Doctors finanzieren sich über Schenkungen, Bundesmittel und Spenden.

www.german-doctors.de

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