Das Prinzip Apfelbaum steht symbolisch für den Gedanken der Nachhaltigkeit, des Kreislaufs des Lebens und der langfristigen Verantwortung für die Welt, in der wir leben. In der Philosophie hinter diesem Prinzip vereinen sich Natur, Mensch und Zukunftsdenken. Der Apfelbaum dient als Metapher für ein Leben, das nicht nur den eigenen Bedürfnissen dient, sondern auch einen positiven Beitrag für kommende Generationen leistet. In einer Welt, in der die Zukunft durch unser Handeln geprägt wird, stellt sich jeder früher oder später die Frage: Was bleibt von mir?
Doch darüber offen sprechen ist für viele noch immer ein Tabu. Für die Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ haben sich elf Persönlichkeiten, unter anderem Margot Käßmann, Ulf Merbold, Reinhold Messner, Anne-Sophie Mutter, Christiane Nüsslein-Volhard, Friede Springer und Wim Wenders, mit großer Offenheit auf diese Frage eingelassen.
Einige sehen in ihrem Erbe die Chance, ihre Werte zu bewahren und fortzuführen. Sie wünschen sich, dass das, was ihnen wichtig ist – sei es der Schutz der Natur, die Förderung von Bildung oder der Einsatz für soziale Gerechtigkeit –, auch nach ihrem Tod weiterlebt. Das Vermächtnis, das sie hinterlassen, soll die Welt in einem besseren Zustand zurücklassen und zukünftigen Generationen zugutekommen. Andere reflektieren darüber, wie materielle und immaterielle Hinterlassenschaften zusammenwirken können. Neben Geld oder Besitz, den man weitergibt, spielt auch die Weitergabe von Ideen, Prinzipien und Engagement eine große Rolle. Genau diese Gedanken spiegeln das Prinzip Apfelbaum wider: Die Früchte, die der Baum trägt, sind nicht nur physischer Natur, sondern auch symbolisch für die Ideen und Werte, die wir säen.
Verantwortung für die Zukunft: Was bleibt von uns?
Eine der wesentlichen Botschaften des Prinzips Apfelbaum und der Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ ist, dass jeder Einzelne Verantwortung trägt – nicht nur für sein eigenes Leben, sondern auch für die Welt, die nach uns kommt. Die elf Persönlichkeiten teilen diese Überzeugung und betonen, dass unser Vermächtnis einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben sollte. Eine der zentralen Aussagen ist, dass unser Handeln im Leben langfristige Auswirkungen hat. So wie ein Apfelbaum, der Jahre braucht, um Früchte zu tragen, ist auch der Beitrag, den wir für die Zukunft leisten, oft erst nach unserer Lebenszeit sichtbar. Aber die Saat, die wir heute pflanzen, entscheidet darüber, was später gedeihen wird. Sei es durch die Unterstützung von Umweltorganisationen, sozialen Projekten oder kulturellen Initiativen – unser Erbe kann die Zukunft prägen.
Philanthropie und Testament
Viele der Persönlichkeiten betonen die Bedeutung von Philanthropie und der bewussten Entscheidung, mit dem eigenen Testament Gutes zu tun. Die Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ bietet einen strukturierten Rahmen, um diese Entscheidungen zu treffen und gemeinnützige Organisationen in die eigene Nachlassplanung einzubeziehen. Für einige Persönlichkeiten bedeutet dies, einen Teil ihres Vermögens gezielt für Zwecke einzusetzen, die ihnen persönlich am Herzen liegen. So kann das eigene Lebenswerk weitergeführt werden. Das Prinzip Apfelbaum verdeutlicht, dass das, was wir heute tun, über Generationen hinweg Früchte tragen kann – und dies gilt besonders, wenn wir unser Vermögen für nachhaltige, zukunftsweisende Projekte einsetzen.
Die Verbindung von persönlichem Erbe und gesellschaftlichem Wandel
Viele der Persönlichkeiten, die sich zur Frage „Was bleibt?“ geäußert haben, sehen in ihrem Erbe eine Möglichkeit, einen positiven Wandel in der Gesellschaft anzustoßen. Einige betonen den Wert von Bildung, Menschenrechten und Aufklärung, andere fokussieren sich auf den Schutz der Umwelt. Gemeinsam ist ihnen der Wunsch, dass ihr Vermächtnis einen langfristigen positiven Effekt auf die Gesellschaft hat. Dieses Denken spiegelt sich im Prinzip Apfelbaum wider: Ein Baum wächst und gedeiht über viele Jahre hinweg und bietet dabei immer wieder neue Früchte für kommende Generationen. Genauso kann ein wohlüberlegtes Testament, das gemeinnützige Organisationen unterstützt, die Gesellschaft nachhaltig verändern.
Ein Erbe des Guten: das Vermächtnis gestalten
Die Antworten der elf Persönlichkeiten zur Frage „Was bleibt?“ inspirieren dazu, das eigene Leben und Erbe bewusst zu gestalten. Das Prinzip Apfelbaum erinnert uns daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind und dass unser Handeln, sei es zu Lebzeiten oder danach, weitreichende Folgen haben kann. Ob durch finanzielle Zuwendungen, die Unterstützung von sozialen und ökologischen Projekten oder die Weitergabe von Werten – jeder Einzelne hat die Möglichkeit, ein Vermächtnis zu schaffen, das bleibt. So wie ein Apfelbaum Jahr für Jahr Früchte trägt, können auch unsere Entscheidungen langfristig Gutes bewirken.
Buch- und Hörbuchtipp
Berührende Gedanken und Porträts
Elf Persönlichkeiten zur Frage „Was bleibt?“ – im Buch und Hörbuch „Das Prinzip Apfelbaum“ gewähren sie sehr persönliche Einblicke. Sie lassen uns teilhaben am Nachdenken über ihr Leben und den Tod, an ihren Erfahrungen und Hoffnungen.
Die Texte und Audiobeiträge sind verdichtete Aufzeichnungen der Gespräche, die Fotografin Bettina Flitner mit allen Porträtierten geführt hat. Sie ergänzen die Fotoarbeiten nicht nur um sehr persönliche Reflexionen. Sie ziehen uns unweigerlich hinein und eröffnen den Raum für eigene Gedanken. Wer sich einlässt, erkennt: Sich als Teil dieser Welt zu begreifen, über sich hinauszudenken und Werte und Wissen weiterzugeben, gibt dem Leben Sinn.
Buch und Hörbuch „Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“ sind überall im Buchhandel erhältlich.
Text: Emma Howe