Krebs

Nächster Meilenstein in der Strahlentherapie

Protonenstrahlanlage zur Bestrahlung von Tumoren in Kombination mit Echtzeitbildgebung über MRT

Weltweit erster wissenschaftlicher Prototyp für bildgeführte hochpräzise
Bestrahlung an der Hochschulmedizin Dresden eingeweiht.

Sebastian GemkowSächsischer Staatsminister für Wissenschaft

Sebastian Gemkow
Sächsischer Staatsminister
für Wissenschaft

Die Krebsforschung und speziell die Krebstherapieforschung hat in Sachsen viele Facetten. Neben der ständigen Weiterentwicklung und teils auf den einzelnen Patienten abgestimmten medikamentösen Behandlung sowie neuen innovativen Operationsmethoden wird in Sachsen auch intensiv an der Strahlentherapie geforscht. Jetzt wurde hier ein weiterer Meilenstein erreicht.

Die Bestrahlung von Tumoren mit Protonen hat großes Potenzial. Der gezielte, hochpräzise Beschuss von Krebszellen ist in der richtigen Dosierung hocheffektiv und kann nicht nur das Wachstum von Tumoren stoppen, sondern auch das Absterben des Krebsgewebes bewirken.

Mediziner am Dresdner OncoRay (Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie) forschen und therapieren auf diesem Gebiet bereits seit Jahren sehr erfolgreich. Diese Technologie wurde jetzt entscheidend weiterentwickelt und soll künftig auch Patienten zugutekommen, die an Tumoren leiden, die sich in hochsensiblen und sich permanent bewegenden Bereichen des menschlichen Körpers befinden, etwa in Bauch und Becken.

Einweihung P3 MRI MKR00830

Prof. Dr. Aswin Hoffmann, Direktor der Radiologie am Uniklinikum Dresden und Leiter der Forschungsgruppe „Experimentelle MR-integrierte Protonentherapie“ am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, am neu entwickelten MRT-Prototyp, Fotos: UKD/Kirsten Lassig

Seit Anfang des Jahres kommt zu Forschungszwecken in Dresden ein neues Großgerät zum Einsatz. Der Prototyp ist weltweit der einzige seiner Art und kombiniert Magnetresonanztomographie (MRT) mittels Hochkontrast-Live-Bildgebung und Protonenstrahler miteinander. Damit soll es künftig möglich sein, die betroffenen Patienten während der Protonenbestrahlung eines sich bewegenden Tumors mit MRT-Bildern in Echtzeit zu überwachen. Die Komponenten sollen es künftig ermöglichen, dass Dosierung und Eindringtiefe der Protonenstrahlen permanent an die Form und Lage des Tumors angepasst werden können. So wird sichergestellt, dass die Treffgenauigkeit für das Krebsgewebe verbessert und das umliegende gesunde Gewebe noch besser geschont wird.

An der Entwicklung des wissenschaftlichen Prototyps war ein internationales Team aus Medizinern der Hochschulmedizin Dresden, Ingenieuren, Physikern und Grundlagenforschern des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) sowie internationale Industriefirmen beteiligt.

Der Freistaat Sachsen investiert beständig in Forschung und Entwicklung solcher Technologien. In der Hochschulmedizin sind wir in der Lage, die Forschungsergebnisse fast unmittelbar Patienten zugutekommen zu lassen.

Ein Gastbeitrag von Sebastian Gemkow


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