Seltene Erkrankungen

„Forschung zu personalisierter Medizin hilft Betroffenen seltener Erkrankungen.“

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„Netzwerke bringen Erkenntnisse zusammen, aus denen neue Ansätze für Behandlungen entstehen.“

Für Menschen mit seltenen Erkrankungen ist ihr Leiden eine große Belastung. Eine Standardtherapie, die zur Krankheit passt, existiert oft nicht. Etablierte Medikamente, wie das Antibiotikum bei bakteriellen Infekten, gibt es nicht. Für Betroffene wird die Erkrankung damit vielleicht als persönliches Schicksal empfunden. Nach meiner Überzeugung braucht es genau deshalb personalisierte Ansätze schon in der Erforschung von Krankheiten. Der personalisierten Medizin kommt hier eine Schlüsselrolle zu.

Der Freistaat Sachsen ist seit 2017 Partner in einer Europäischen Förderpartnerschaft für personalisierte Medizin. Diese Zusammenarbeit ist gerade bei der weiteren Erforschung seltener Krankheiten wichtig. In diesen Netzwerken wird der Austausch und damit der Wissenstransfer verbessert. Länderübergreifende Forschungsprojekte, die sich mit neuen Therapien, Medikamenten oder Anwendungen beschäftigen, generieren weitere Erkenntnisse über seltene Krankheiten, die Betroffenen Hilfestellung geben und damit deren Lebensqualität verbessern. Derzeit bereitet das Sächsische
Wissenschaftsministerium mit seinen europäischen und internationalen Förderpartnern einen EU-Antrag für eine Folgepartnerschaft im Bereich personalisierte Medizin vor, um den Rahmen der Forschungszusammenarbeit für die nächsten zehn Jahre strategisch weiterzuentwickeln. Die EU sowie Partnerstaaten und -regionen investieren bis 2030 fast 300 Millionen Euro in die weitere Entwicklung der personalisierten Medizin, wovon auch die Forschung im Bereich der seltenen Erkrankungen profitieren wird.

Dieser wichtige Teil der Lebenswissenschaften ist auch Bestandteil der Weiterentwicklung des Wissenschaftslandes Sachsen insgesamt, die das Sächsische Wissenschaftsministerium unter dem Titel SPIN2030 unterstützen und vorantreiben will. Ziel ist auch hier, die exzellente Forschung noch mehr in neues Wissen und Anwendungen zu überführen und damit auch den medizinischen Fortschritt zur Behandlung seltener Erkrankungen zu unterstützen. Schon jetzt gibt es gute Beispiele dafür: Gemeinsam mit Forschungspartnern aus Polen, Brasilien und der Schweiz entwickeln etwa die TU Dresden und das Fraunhofer IKTS Dresden eine Membran zur kontrollierten Knochen- und Geweberegeneration. Diese kann auch zur Heilung seltener knöcherner Defekte eingesetzt werden. Dieses Projekt steht exemplarisch für die Herangehensweise, die Sachsen in der Forschung verfolgt und die gerade auch mit Blick auf Forschung zu seltenen Erkrankungen vielversprechend ist.

Ein Gastbeitrag des sächsischen Wissenschaftsministers Sebastian Gemkow

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